Schwingungsüberwachung –
das sind die Vorteile
Schwingungsüberwachung an Maschinen oder Anlagen kann manuelle Inspektionen sowie Endoskopie, Thermografie oder auch Ölanalysen ersetzen.
Lesen Sie, wie.
Jede Maschine oder Anlage erzeugt im Betrieb Schwingungen. Diese unterscheiden sich allerdings je nachdem, ob die Anlage in ihren vorgeschriebenen Parametern arbeitet oder ob, etwa aufgrund von Unwuchten oder Verschleiß, Fehler auftreten.
Manchmal lassen sich Ungereimtheiten durch manuelle Inspektionen erkennen. Allerdings kann so eine Abweichung von der Norm oft erst sehr spät erkannt werden. Somit besteht die Gefahr, dass der Fehler erst beim Ausfall einzelner Teile oder Komponenten erkannt wird und es kommt zu längeren Ausfällen der Maschine und teuren Reparaturen. Klassische Methoden zur Fehlererkennung sind beispielsweise Endoskopie, Thermografie oder auch Ölanalysen. Doch diese sind oft aufwendig in der Ausführung und/oder ungenau.
Mittels einer Schwingungsüberwachung kann daher meist auf die oben genannten Methoden verzichtet werden.
Nach Festlegung des Überwachungsziels muss die Frage geklärt werden, ob sich für die Schwingungsmessung ein online oder offline System eignet. Beide Methoden haben Vorteile und Nachteile. Der wohl entscheidendste Vorteil der Onlineüberwachung ist, dass mittels sehr vieler Messungen ein guter Überblick über den Ist-Zustand der Anlage geliefert wird. Zudem erleichtern hier diverse Algorithmen die Analyse des Systems, was im laufenden Betrieb zu einem gewissen Automatismus, also einer Vereinfachung der Überwachung führt.
Der entscheidende Nachteil dieses Verfahrens ist allerdings die hohe Erstinvestition. Je nach Überwachungsauftrag kann aber auch eine Offlineüberwachung die gewünschten Ergebnisse liefern. Hier ist ein geringerer Installationsaufwand nötig und das Intervall der Messungen ist frei wählbar. Tendenziell eignen sich Offlinesystem besser für eine große Anzahl von Messpunkten und weniger kritischen Anlagenstellen, zum Beispiel Wälzlagerüberwachung einer gesamten Anlage.
Schon heute ist die Onlinesensorik eine nicht zu vernachlässigende Säule der industriellen IT. Dank moderner Methoden und Algorithmen ist es möglich, viele Anlagenkomponenten genau im Blick zu behalten und den Ausfall vorauszusagen. Dies hat schon heute und wird in Zukunft noch stärker Einfluss auf die Lagerhaltung von Ersatzteilen haben: werden immer exaktere Prognosen für die Lebensdauer von Verschleißteilen möglich, kann deren Lagerhaltung deutlich reduziert werden. Dies senkt die Kapitalbindung, spart Lagerplatz und Kosten für Inventurmaßnahmen.
In Zukunft soll es also möglich sein, dass die Anlage selbst erkennt, wenn eine Komponente zu versagen droht. Sie bestellt dann diese von sich aus beim Hersteller, damit sie den Instandhalter vor Ort schnell zur Verfügung steht und ein Schaden an der Anlage gar nicht erst entsteht. So können Stillstandszeiten auf ein Minimum reduziert werden, was letztendlich zur Einsparung von Kosten und Ressourcen gleichermaßen führt.
Um den Ist-Zustand von Maschinen und Anlagen effizient überwachen zu können, ist die Schwingungsüberwachung eine geeignete Methode. Bei einer seriösen Schwingungsüberwachung wird zuerst immer das Überwachungsziel festgelegt und anschließend eine Methodik gemäß den Anforderungen ausgewählt. Doch wie diese letztendlich an der Anlage ausgeführt werden soll, hängt von vielen Parametern ab. Neben den Kosten muss die Frage nach der Art der Sensorik (Online- oder Offlineüberwachung) beantwortet werden.
Zudem muss unbedingt im Vorfeld geklärt werden, wie sicherheitsrelevant einzelne Bauteile oder die gesamte Anlage sind. Auch muss überprüft werden, ob vor allem in abgelegenen Bereichen eine genügend schnelle Internetverbindung zur Verfügung steht oder diese zumindest geschaffen werden kann. So steht letztendlich eine Vielzahl an Parametern zur Verfügung, die für einen sicheren, kosteneffizienten und auch nachhaltigen Betrieb sorgen und auch eine Anbindung an mögliche Industrie 4.0 basierten Anwendungen möglich macht.