Instandhaltungslösungen für die Industrie
Gelenkwellen-Wartung: 3 Tipps zur Schmierstoff-Auswahl
Reibung minimieren und Verschleiß reduzieren: Was Sie bei der Auswahl eines Schmierstoffs zur Wartung von Gelenkwellen beachten sollten und welche Schmierverfahren für die Instandhaltung entscheidend sind, erfahren Sie hier.
Schmierstoffe haben elementare Funktionen für Gelenkwellen. Bei richtiger Schmierung werden Reibung, Korrosion und das Eindringen von Schmutzpartikeln vermieden sowie gleichzeitig die Wärmeabfuhr sichergestellt. Damit erhöhen Schmierstoffe nicht nur den Wirkungsgrad der Gelenkwelle, sondern auch die Lebensdauer all ihrer Komponenten, was wiederum die Kosten der Instandhaltung senkt.
In Industrie-Maschinen und -Anlagen herrschen oft anspruchsvolle Umgebungsbedingungen. Chemikalien, Wasser, Staub, Korrosion oder hohe Temperaturen beeinflussen die Lebensdauer des Fetts und stellen Anforderungen an die Sekundäreigenschaften eines Schmierstoffs.
Für die Wartung und Instandhaltung hängt die Wahl des richtigen Schmierstoffs von 3 Faktoren ab:
1. Bei hoher Geschwindigkeit: Welche Eigenschaften müssen Schmierstoffe besitzen?
Die Drehgeschwindigkeit der Gelenkwelle, aber auch die Häufigkeit des Anlaufens beanspruchen die Gelenkwelle und die Schmierung elementar. Durch den Kardanischen Effekt (Kardanfehler), der eine bauartbedingte ungleichmäßige Drehgeschwindigkeit der Gelenkwelle beschreibt, kann es beispielsweise zu abrupten Beschleunigungen der Nadeln im Lager kommen, die zu einer erhöhten Belastung des Fettträgers führen. Es ist daher in jedem Fall ein Fett mit hohem Druckpunkt zu empfehlen. Aber Achtung: Teflonfette können die Nadeln im Lager blockieren! Eine hohe Drehgeschwindigkeit der Gelenkwelle in der Maschine oder Anlage geht auch mit einer erhöhten Betriebstemperatur einher, die bei der Wahl des richtigen Fetts ebenfalls berücksichtigt werden muss.
2. Gelenkwelle: Welche Rolle spielt die Temperatur bei Schmierstoffen?
Im Produktionsbetrieb von Maschinen und Anlagen werden Gelenkwellen und Lager oft hohen Temperatureinflüssen ausgesetzt, die die Viskosität des Schmiermittels unter Umständen negativ beeinflussen können. Ab einer Betriebstemperatur von circa 90 Grad Celsius verringert sich schon deutlich die Lebensdauer eines Mehrbereichsfettes, bei einer weiteren Temperatursteigerung um 10 Grad Celsius bereits um die Hälfte! Spezialisten für Antriebstechnik und Hersteller von Gelenkwellen setzen aus diesem Grund Spezialfette für Gelenkwellen ein, die selbst bei einer Temperatur von 120 Grad Celsius im dauerhaften Betrieb die nötige Schmierung gewährleisten.
3. Schmier-Eigenschaft: Was Reibung für Fette bedeutet
Ein oft vernachlässigter Faktor, der die Schmierfähigkeit des Fettes beeinträchtigen kann, ergibt sich durch eine statische Aufladung des Produktionsgutes. Vor allem im Falle von Folien oder Papierprodukten kann es durch Reibung zu einer statischen Aufladung kommen. Die Ladungsströme können zu Funkenbildung im Fett führen – verbranntes Fett mit Partikeleinschluss und verkürzter Lebensdauer des Fettes wären die Folge. Hier empfiehlt sich in jedem Fall eine Inspektion der Ladungsströme und des Erdungskonzepts durch einen Wartungs- und Instandhaltungs-Experten.
Grundsätzlich gilt für die Instandhaltung in Unternehmen: Die Auswahl des richtigen Schmierstoffs entscheidet über die Lebensdauer der Gelenkwelle. Wesentliche Instandsetzungs-Kriterien sind beispielsweise die Betriebs- sowie Umgebungstemperatur, Drehzahlen, aber auch die Zahl der Anlaufvorgänge, denen die Gelenkwelle und die Lager ausgesetzt sind. Nehmen Sie sich daher Zeit für die Wahl des für Ihre Anwendung geeigneten Schmierstoffs oder kontaktieren Sie uns als technischen Servicepartner für Tipps zur passenden Instandhaltungs-Maßnahme.